Hormone – einfach erklärt (1)

 

Als Frauen erleben wir immer wieder hormonelle Veränderungen.

Vor allem in Zeiten großer hormoneller Umstellungen wie Pubertät, Schwangerschaft(en) und Wechseljahre kann unser Hormonorchester ganz schön durcheinandergewirbelt werden. Aber auch Faktoren wie etwa Stress, Umwelteinflüsse, Leistungssport und die Ernährung haben Einfluss auf unsere Hormone und können den Monatszyklus aus dem Gleichgewicht bringen.

Eine wesentliche Rolle in unserem Hormonhaushalt spielen Östrogen und Progesteron, deren wichtigsten Aufgaben ich Ihnen in diesem Beitrag kurz vorstellen möchte.

Die Östrogene

Östrogene (auch Estrogene) sind die wichtigsten Sexualhormone der Frau. Sie steuern zusammen mit Progesteron vielfältige Funktionen im Monatszyklus und bei der Fortpflanzung.

Unser Körper produziert in den Eierstöcken, in der Nebennierenrinde und mit Hilfe eines Enzyms (Aromatase) auch im Fettgewebe verschiedene Östrogene (Östriol, Östradiol usw.). Östrogene werden vor allem in der ersten Zyklushälfte ausgeschieden. Sie

  • bewirken den Wiederaufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) nach der Menstruation.
  • haben einen eiweißaufbauenden Effekt – aber schwächer als das männliche Sexualhormon Testosteron.
  • fördern in der Pubertät die Ausprägung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale (z. B. Brustentwicklung).
  • steigern den Sexualtrieb (Libido).
  • fördern die Wassereinlagerung in Haut und Gewebe.
  • hemmen die Osteoklastenaktivität und damit den Knochenabbau.
  • erweitern die Blutgefäße und senken so den Blutdruck.

Progesteron

Das Progesteron wird größtenteils vom Gelbkörper, der sich in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung bildet, abgegeben und

  • bereitet die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
  • bereitet die Milchbildung in den Brustdrüsen vor.
  • unterstützt in der Frühschwangerschaft die Einnistung und das Wachstum des Embryos (wird dazu in großen Mengen in der Plazenta gebildet).
  • wirkt entwässernd.
  • unterstützt den Fettabbau.
  • wirkt beruhigend und ausgleichend.

Östrogen und Progesteron wirken im weiblichen Zyklus zusammen, sind aber auch Gegenspieler und halten sich gegenseitig in Schach. Kommt es zu einem hormonellen Ungleichgewicht wie etwa in den Wechseljahren, kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen.

Neben Östrogenen und Progesteron gibt es noch weitere Hormone, die im weiblichen Zyklus eine Rolle spielen. Deren Wirkung besprechen wir im zweiten Teil dieses Beitrags .